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496 Route 29.DAMASCUS. Sûk es-Sinânîye.getragen werden[getragen], so die rothe Rübe (sehawänder), die weisse
Rübe (lift), die Gurken (chiyâr) u. a. m. Die Gurken bilden
die Hauptnahrung des gemeinen Volkes während gewisser Monate;
eine Art derselben wird roh, die andere mit Fleisch gekocht ge-
gessen
; man hört die Verkäufer ausrufen: yâbu ʿêle, chudhlak schêle,
bitlâtin rotl el-chiyâr
, o Familienvater, kauf dir eine Last; um
30 Para das Rotl (5 Pfd.) Gurken. Die Kresse wird etwa folgen-
der
massen ausgerufen: ʿorra tarîye min ʿain ed-duʿîye, tâkulha
lʿadjûz tisbih sabîye
, zarte Kresse von der Quelle ed-D.; wenn die
alte Frau sie isst, so ist sie am andern Morgen wieder jung. Die
Feige wird ausgerufen: sêdnâwi baʿl, von Sêdnâya (S. 560), o
Baal (Baal ist heute nicht mehr der Gott, sondern dasjenige Land,
das, ohne bewässert zu werden, Früchte trägt; diese sind die
süssesten). Sehr häufig werden neben den Pistacien (fistik
djedîd
, frische P.) die gerösteten Kichererbsen herumgetragen,
mit dem Ruf: umm en-nârên, die Mutter von zwei Feuern, um
zu sagen, dass sie gut geröstet seien, oder: haya halli ma teh-
mil
el-isnân
, hier ist etwas, was die Zähne nicht beissen können,
weil es so hart ist. Blumensträusse werden feilgeboten, etwa
mit dem Rufe: sâlih hamâtak, d. h. besänftige deine Schwieger-
mutter
(indem du ihr einen Strauss kaufst).

Auf dem Bazar ist daher fortdauernd viel Lärm und Geschrei.
Man nehme nun noch die Bettler dazu, die laut singen, und die
Gebetsrufer, die mit hoher Stimme von Minaret zu Minaret sich
das Glaubensbekenntniss zurufen. Man trägt den Eindruck davon,
dass besonders der Handwerker in Damascus seinem Geschäfte mit
grossem Fleiss nachgeht; ebenso auch der (übrigens ganz ge-
schickte
) Barbier, der in seiner mit Spiegeln behangenen Bude fast
unaufhörlich beschäftigt ist, die Köpfe zu rasiren, oder auch zu
Ader zu lassen. Bis auf die kleinsten Geschäfte herunter sieht man
alle Leute fleissig an der Arbeit: der öffentliche Schreiber, der an
der Ecke der Strasse sitzt, wird von Bauern und Beduinen, oft auch
von Frauen umlagert; der Verfertiger von Siegeln erfüllt hier ein
wichtiges Geschäft, weil unter Documenten bloss das Siegel, nicht
die Unterschrift gilt, und es sind als Siegelstecher und Kalligraphen
besonders die Perser berühmt. Die Kaufleute hingegen öffnen ihre
Buden erst um 8 Uhr und schliessen sie 1 oder ½ Stunde vor
Sonnenuntergang.

b. Gang durch den Meidân und um die Stadtmauern
herum
(Christenquartier). Wir kehren zu dem grossen Knoten-
punkt
bei der Moschee Sinânîye (S. 494) zurück, um von hier einen
längeren Gang in den Meidân, zu machen. Der Bazar setzt sich r.
nicht gerade, sondern gegen SW. zum Bâb es-Serîdje fort. Von der
Sinânîye gehen zwei Strassen aus, die Sikket Kasr el-Hadjâdj recht-
winklig
auf den grossen Bazar, und der Sûk es-Sinânîye l. abbiegend
gegen SSO. Der Sûk es-Sinânîye ist ein sehr breiter Bazar und
ganz bedeckt; von 10 zu 10 Schritten sind ca. 9m hohe steinerne